Geschichte des Yuishinkan Goju-Ryu Karate

Ursprünge

Goju-Ryu wird heute als eines der vier großen japanischen Karatesysteme bezeichnet und ist okinawanischen Ursprungs. Den Grundstein des Systems legte Kanryo Higashionna, der in China mehrere Stile des Kung Fu studierte und mit diesen seine eigenen Fertigkeiten ergänzte. Der von ihm nach seiner Rückkehr gelehrte Stil wird allgemein Naha-Te (»Die Hände aus Naha«), entsprechend Higashionnas Geburtsort, genannt.

Geschichte Miyagi

Weiterentwicklung durch Chojun Miyagi

Die bedeutendsten Schüler Higashionnas waren Juhatsu Kyoda und Chojun Miyagi (1888-1953, siehe Abb.). Während Kyoda sein Karate in enger Anlehnung an die Lehren Higashionnas weitergab, entwickelte Miyagi nach dem Tod Higashionnas seine eigene Interpretation des Naha-Te. Er ordnete er das System seines Lehrers neu und fügte zeitgemäße Methoden des Kraft- und Ausdauertrainings hinzu. Zusätzlich zu denen, die er bereits bei Higashionna gelernt hatte, nahm Miyagi noch eine Reihe neuer » Kata in sein Curriculum auf.

»Wenn sich dein Zorn erhebt, senke deine Hände -
wenn du deine Hände erhebst, senke deinen Zorn.«

– Chojun Miyagi

Miyagi unterrichtete bis 1935 in Tokyo (er starb 1953 auf Okinawa), wo er Gogen »die Katze« Yamaguchi zu seinem Vertreter ernannte und diesen beauftragte, das Goju-Ryu auf den japanischen Hauptinseln weiter zu etablieren. Zu Yamaguchis Schülern gehörte u.a. auch Tomoharu Kisaki.

Geschichte Kisaki

Tomoharu Kisaki

Yuishinkan Goju-Ryu Karate wurde von Tomoharu Kisaki (geb. 1922 bis 1996 in Osaka, Japan, siehe Abb.) entwickelt. Sein Interesse an Karate wurde schon früh geweckt und er lernte diese Kampfkunst bei Chojun Miyagi und dessen Schüler, Gogen Yamaguchi. Durch seine Erfahrung im Judo (Kisaki hatte den 3. Dan im Judo) flossen auch hieraus viele Elemente in seine Kampfkunst ein. So entwickelte er z.B. ein System von 12 festgelegten Angriffs- und Abwehrkombinationen mit anschließendem Wurf. Auch der Bodenkampf ist ein Bestandteil des Trainings fortgeschrittener Schüler.

Trennung Text Klein Yui »Yui«
allein, nur
Shin »Shin«
Herz, Gemüt
Kan »Kan«
Gebäude, Halle
Trennung Text Klein

Besonderheiten des Stiles

Kisakis Dojo in Osaka trägt den Namen Yuishinkan, was so viel heißt wie »Halle des tapferen/ mutigen Herzens«. Der Grund für diesen Namen liegt in der besonderen Zielsetzung dieser Richtung des Goju-Ryu: Kisaki praktizierte besonders intensive Kraft- und Abhärtungsübungen und legte großen Wert auf ein gutes Selbstverteidigungstraining. Hieraus entsprang die Trainingsform des »Tegumi«, eine Art des freien Kampfes, in der die meisten Karate-Techniken erlaubt sind, inklusive Würfe mit anschließendem Bodenkampf praktiziert.

Yuishinkan in Deutschland

Yuishinkan Goju-Ryu wurde 1967 von Fritz Nöpel, nachdem er 10 Jahre bei Kisaki in Japan gelernt hatte, nach Deutschland gebracht. Das » Haupt-Dojo unter seinem Vorsitz befindet sich seit dem in Kamen (NRW).

Yui Drache
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